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Selbstständigkeit

Selbstständigkeit

FASD ist nicht gleich FASD. Jeder Mensch ist anders und bringt viele Ressourcen mit, die es individuell zu fördern gilt. Häufig benötigen Menschen mit ausgeprägten Schwierigkeiten in der Planungs- und Handlungsfähigkeit auch im Erwachsenenalter unterstützende Hilfen.

  • Unordnung
  • Hygiene
  • Nahrungsaufnahme
  • Wohnen
  • Unordnung und Vermüllung

    Manche Menschen mit FASD beschreiben ihre Wahrnehmung als „ein Chaos im Kopf“. Dieses spiegelt sich häufig auch im Außen wieder. Vergleichbar mit eben diesem Chaos fällt es den meisten Menschen mit FASD sehr schwer, ihr Zimmer zu strukturieren und in Ordnung zu halten, saubere von schmutziger Wäsche zu trennen und das Zimmer oder die eigene Wohnung zu reinigen. Diese Aufgaben bedeuten für sie meist eine massive Überforderung, bei der sie intensive Unterstützung und Geduld benötigen. Oft entsteht bereits kurz nach dem Aufräumen das gleiche Durcheinander wie zuvor. Diese Schwierigkeiten können so weit gehen, dass junge Menschen mit FASD auch bis weit ins Erwachsenenalter hinein die Unterstützung oder auch Übernahme mancher Aufgaben durch Sie oder andere benötigen.

    Hygiene

    Menschen mit FASD fällt es schwer, eigene Bedürfnisse angemessen wahrzunehmen und diese trotz aller impulsiver Ideen selbstfürsorglich umzusetzen. Insbesondere die eigene Körperhygiene, Duschen und Zähneputzen braucht häufig Anleitung und Begleitung, ohne die diese ausbleiben würden.

    Nahrungsaufname

    Ebenso haben manche Menschen mit FASD große Schwierigkeiten in der selbstfürsorglichen Nahrungsaufnahme:

    • manche Menschen mit FASD spüren kein angemessenes Sättigungsgefühl. Hierdurch können sie zu übermäßiger oder auch mangelnder Nahrungsaufnahme neigen (unabhängig von evtl. Medikamentengabe). Es geht hierbei nicht um „mir doch egal/ich will aber nicht…“ sondern um ein mangelndes Gefühl für die lebensnotwendige Bedürfniserfüllung. In seltenen Einzelfällen kann dies zu gesundheitsschädigender Über-, Fehl- oder auch Mangelernährung führen,

    • gerade im Jugend- und Erwachsenenalter stellen die ritualisierten Essenszeiten ein Problem dar, da die jungen Menschen zu genau diesen Essenszeiten andere Dinge im Kopf haben, nicht umdenken können und sich somit nicht auf das Essen einlassen können,

    • in anderen Situationen kann es sein, dass der junge Mensch ein bestimmtes Gericht oder Essen im Kopf hat. Wenn Sie dieses nicht zur Verfügung haben, kann der junge Mensch nicht umdenken und verweigert ggf. die Nahrungsaufnahme.

    Selbstständig Wohnen

    FASD ist nicht gleich FASD. Jeder Mensch ist anders und bringt viele Ressourcen mit, die es individuell zu fördern gilt. Häufig benötigen Menschen mit ausgeprägten Schwierigkeiten in der Planungs- und Handlungsfähigkeit auch im Erwachsenenalter unterstützende Hilfen. Diese können von ambulanter Betreuung im eigenen Wohnraum bis zur stationären Unterbringung in einer Wohngruppe erfolgen. Hierbei gilt es den Wunsch des jungen Menschen so weit wie möglich zu berücksichtigen und manche Grenzen zu tolerieren und zu kompensieren. Da sich viele junge Menschen mit FASD im Kontakt mit Gleichaltrigen und im direkten Zusammenleben mit anderen sehr schwertun, kann ein Wohnen in einer Wohngruppe große Konfliktpotentiale bergen, die nicht selten zu wiederholten Abbrüchen führen.


    Gleichzeitig hindern gerade die mangelnde Fähigkeit, Strukturen, Ordnung und Sauberkeit entsprechend der eigenen Erwartungen umzusetzen, Bezugspersonen manchmal daran, ihrem jungen Menschen ein Wohnen in eigenem Wohnraum zuzutrauen. Erlauben Sie sich und ihrem jungen Menschen anders und vielleicht nicht so ordentlich, wie Sie selbst es sich wünschen, in seiner Wohnung zu leben, öffnen sich für den jungen Menschen neue Perspektiven. Mit viel Geduld, Toleranz und Unterstützung, die gerade in diesen Bereichen eine wichtige begleitende Hilfe sind, kann dann ein Leben im eigenen Wohnraum gelingen.

    Gerade das ambulant betreute Wohnen mit hoher Toleranz der Helfersysteme stellt hier eine gut geeignete Hilfe dar.

    Erlauben Sie sich und Ihrem jungen Menschen anders und vielleicht nicht so ordentlich, wie Sie selbst es sich wünschen, in seiner Wohnung zu leben, öffnen sich für den jungen Menschen neue Perspektiven.